LVB-Modellflugtage in der Flugwerft Schleißheim
Mitte September hatte die Modellflugkommission des Luftsportverbands Bayern e.V. zu den LVB-Modellflugtagen eingeladen, welche zusammen mit dem Deutschen Museum auf dem Gelände der Flugwerft Schleißheim organisiert wurden und unter der Verbandsbetriebserlaubnis des MFSD genehmigt wurde. Mehr als 40 Showflug-, Wettbewerbs- und Racecopterpiloten sind der Einladung nachgekommen und haben an den beiden Tagen vor mehr als 1700 Besuchern ihr Können präsentiert.
Mit der Öffnung des Museums konnte bereits um 9:00 Uhr der Modellbauflohmarkt besucht werden, so dass bis zum Beginn der Flugshow ein reges Treiben an den Flohmarktständen herrschte. Dieses Jahr hatte der Wettergott ein Einsehen, sodass die Flugvorführungen bei traumhaften Wetterbedingungen durchgeführt werden konnten. Nach der Anmeldung der Veranstaltung bei der Flugsicherung sowie dem obligatorischen Pilotenbriefing konnte die Flugshow am Samstag gegen 10:30 Uhr beginnen. Peter Zeidler eröffnete mit seiner Clarey C12 die Vorführungen. Anschließend ging es Schlag auf Schlag. Die Disziplin der Piloten sorgte dafür, dass zwischen den Flügen kein Leerlauf entstand. Der jüngste Teilnehmer Elias John vom MFC Freystadt-Neumarkt steuerte seine Tiger Moth gekonnt durch den weißblauen bayerischen Himmel. Die anwesenden Zuschauer konnten sich bei den Flugvorführungen davon überzeugen, dass es im Modellflugsport keine Altersgrenzen gibt. Die älteren Semester ließen es lediglich etwas ruhiger angehen. So konnte man unter Anderem das sehr schöne Flugbild einer Blackburn von Franz Brandl genießen. Atemberaubenden 3D-Kunstflug zeigten David Gerster mit seinem SAB-Helikopter und Marius Frick mit seiner Extra 300. Bei ihren Vorführungen setzten sie die Gesetze der Schwerkraft zeitweise außer Kraft. Dass Modellflug auch zu zweit Spaß machen kann, wurde beim Programm des Red Bull Teams eindrucksvoll bestätigt. Robert und Sebastian Fuchs zeigten mit ihren beiden Pitts S2 ein faszinierendes Synchron Kunstflugprogramm, welches mit Rauch unterstützt wurde. Die Flugvorführungen wurden mit einigen Turbinenbetriebenen Jets abgerundet. Hervorzuheben war dabei der Eigenbau eines Starfighter F104 von Harald Jezek, welcher überraschend langsam geflogen werden konnte. Mit einigen Einlagen wurden den Besuchern auch die sportlichen Aspekte des Modellflugs nähergebracht. So führte Robert Wondra einige Starts in der Klasse F3K vor. Daniela und Norbert Allnoch versuchten die Unterschiede der Klassen F3J und F5J deutlich zu machen.
Auch die Multicopter kamen bei den Modellflugtagen nicht zu kurz. Andy Schnabel und Robert Stach haben zusammen mit ihrem Team einen Race Copter Parcours aufgebaut und einen zweitägigen internationalen Wettbewerb organisiert. 20 Piloten waren zum Wettbewerb angemeldet. Während der Qualifikationsrennen am Samstag und den Fly Offs am Sonntag konnten einige heiß umkämpfte Races beobachtet werden, bei denen auch die ein oder andere Drohen im Fangnetz landete. Arvin Schroeder konnte sich am Ende vor Thomas Kund und Patrick Schwarz als Sieger feiern lassen.
Angebote für Kinder:
Die Raketenmodellsportgemeinschaft RAMOG zeigte an ihrem Stand einen Einblick in ihre Modellflugklasse. Interessierte Kinder konnten unter Anleitung von fachkundigen Raketenmodellbauern ihre eigene Modellrakete bauen, welche im Anschluss auf dem Gelände getestet wurde. Etwa 100m erreichten die Raketen mit dem Treibsatz Klasse A. Die RAMOG zeigte sich hier äußerst kulant, wenn es eine Rakete vorzog auf dem Mast der Wetterstation des Museums zu landen. In solchen Fällen wurde den Kindern ein Ersatzbausatz zur Verfügung gestellt, um den Verlust erträglicher zu machen.
Von der MFK wurde unter der Leitung von N. Allnoch der Bau von Balsagleitern für Kinder ab 5 Jahren angeboten. Unter der tatkräftigen Mithilfe seiner Familie konnten so an den beiden Tagen etwa 100 Wurfgleiter in die Luft gebracht und viele Kinder glücklich gemacht werden.
Die Arbeitsgruppe „Technisches ExperiMINTieren“ des Gymnasium Höchstadt an der Aisch, die sich selbst „Die Aischtalstörche“ nennt, sind bereits seit 2010 fester Bestandteil der Modellflugtage des LVB. Die Gruppe wurde seinerzeit von Klaus Strienz ins Leben gerufen. In diesem Wahlfach wenden die Gymnasiasten die Grundlagen der Biologie, Physik und Informatik an. In diesem Jahr präsentierten sie wieder ihre bekannten Wasser-Luftdruck-Raketen und ein selbst gebauter 3D-Drucker konnte bei der Arbeit bestaunt werden.
Zum Schluss möchte ich mich ihm Namen der Modellflugkommission des LVB bei allen Piloten bedanken, für ihre Disziplin und Bereitschaft die Veranstaltung mit ihren Darbietungen zu unterstützen. Ohne Euch wäre eine solche Veranstaltung nicht durchführbar.
Ebenso gilt der Dank den Aischtalstörchen, der RAMOG, sowie den MFK-Mitgliedern und deren Angehörigen, durch welche die Vielfalt der Angebote erst möglich wurde. Als letztes möchten wir uns bei den Verantwortlichen des Deutschen Museums Dr. Robert Kluge, Holger Franz und deren Mitarbeitern, für die sehr gute Zusammenarbeit in der Vorbereitung und an den Veranstaltungstagen, sowie bei unserem Caterer Luigi mit seinem Team bedanken. Die MFK freut sich auf die Modellflugtage 2024.
Norbert Allnoch