Behind the Scenes – Segelflugmesse 2023
Die Flugvorführungen, also die dynamischen Produktpräsentationen und die reinen Showflug-Displays, sind ein wichtiger Bestandteil der Segelflugmesse. Das Publikum genießt es. Selbstverständlich ist all das jedoch nicht. Möglich wird es erst durch die Abstimmung mit den Behörden und die luftrechtliche Genehmigung – was im Hintergrund einiges an Arbeit bedeutet. Möglich gemacht hat es in diesem Jahr die Verbandsbetriebserlaubnis des Modellflugsportverband Deutschland (MFSD). Der VTH-Verlag (FMT) hat dazu Max Krüger, Referent Modellflugbetrieb des MFSD, befragt.
Hallo Max, was hat sich in diesem Jahr für den Veranstalter der Segelflugmesse geändert?
Max Krüger: Hi, seit diesem Frühjahr gibt es in Bayern eine Allgemeinverfügung, die es dem Modellflug ermöglicht, sich im Rahmen der Verbandsbetriebserlaubnisse weitestgehend selbstständig zu organisieren. Die Risikobewertung der Flugvorhaben liegt nun nicht mehr bei der Behörde, sondern bei den Verbänden – also bei denen, die den Modellflug besser kennen weil sie ihn schon seit Jahren selbst betreiben. Lediglich für die Bereiche des Lärmschutzes bei Verbrennerbetrieb oder anderen die Öffentlichkeit betreffenden Themen muss noch eine sogenannte Kontrollerlaubnis bzw. weitere Freigaben von den Behörden eingeholt werden. Diese Behördengänge kann nun der Verband übernehmen und nimmt dem Veranstalter hier viel Arbeit ab.
Mit wem musstest Du Dich also abstimmen?
Max Krüger: Mit dem Veranstalter natürlich und dann mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) sowie dem Luftamt Süd der Regierung Oberbayern.
Warum mit der DFS?
Max Krüger: Bei der DFS haben wir die Genehmigung eingeholt, um zeitlich begrenzt in den kontrollierten Luftraum E einfliegen zu dürfen. Der Luftraum G, den wir für den Modellflug eigentlich benutzen dürfen, ist über Schwabmünchen auf etwa 300m begrenzt, was für die Veranstaltung nicht ausgereicht hätte.
Hast Du auch die sogenannte Geländeausweisung gemacht?
Max Krüger: Genau, um mit Flugmodellen mit Verbrennungsmotoren oder bis zu einer Startmasse von 150 kg fliegen zu können, war eine Geländeausweisung zur Durchführung der Veranstaltung nötig.
Wie ist es mit dem Nachtflug?
Max Krüger: Die Genehmigung des Nachtfluges mit Elektromotoren liegt grundlegend im Rahmen der Verbandsbetriebserlaubnis. Weil aber auch mit Verbrennern und Turbine bei Nacht geflogen werden sollte, haben wir beim Luftamt Süd eine Ergänzungserlaubnis beantragt.
Danke für Deine wertvolle Arbeit und die Auskünfte.