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Deutsche Meisterschaft F3F auf Rügen

Deutsche Meisterschaft F3F auf Rügen

Vom 16. – 18. Oktober 2020 fanden am Kap Arkona auf der Insel Rügen die Internationalen Deutschen Modellflug- Meisterschaften der Klasse F3F statt. Ausrichter war wie immer und in bewährter Weise der Modellflugsportclub TU Dresden e.V.

Der Wettbewerb stand in diesem Jahr aus mehreren Gründen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. 

Zunächst einmal stand alles unter dem Vorbehalt der Durchführbarkeit aufgrund der Corona-Krise, spitzte sich die Lage in Europa im zeitlich nahen Umfeld des Events doch deutlich zu. Alle anderen F3F-Wettbewerbe weltweit waren zu diesem Zeitpunkt bereits abgesagt. Es erwies sich als glückliche Fügung, dass das Team des MFSC TU Dresden in Vorahnung der Entwicklung im Juni ohne Vorplanung innerhalb von 2 Wochen diesen Wettbewerb aus der Taufe hob. Ziel war es zunächst, mit einem gelungenen Wettbewerb die im Grunde komplett ausgefallene Saison mit einem versöhnlichen und optimistischen Ausblick auf 2021 ausklingen zu lassen. Dass dann daraus noch eine Deutsche Meisterschaft werden konnte, war nicht zuletzt der unbürokratischen Hilfe durch den DAeC zu danken. Not kennt kein Gebot! 

Auch das von ursprünglich gemeldeten 70 Teilnehmern nur 30 teilnehmen konnten, tat der guten Stimmung vor Ort keinen Abbruch. Man spürte als Veranstalter eine gewisse Dankbarkeit bei den Teilnehmern. Dass es dann auch sportlich und von den Wettbedingungen her ein optimaler Wettbewerb wurde, tat sein Übriges. Das Veranstalterteam der TU Dresden funktionierte geräuschlos und ohne Tadel, die neue Messanlage – bereits von der WM 2018 am selben Ort bekannt – wurde weiter perfektioniert und arbeitete fehlerfrei. Damit fand eine mehr als 3jährige Entwicklungsarbeit ihren vorläufigen Höhepunkt. Über Weiterentwicklungen und Wünsche wurde vor Ort lebhaft diskutiert. 

Ein zweiter, wichtiger Einflussfaktor war die unumgängliche angemessene Reaktion auf den tödlichen Unfall beim F3F-World-Cup-Wettbewerb in Taiwan 2019. Dieser Unfall war Anlass, uns einmal kritisch mit unserer Arbeit seit 2001 auf Rügen auseinanderzusetzen. Im Ergebnis müssten wir selbstkritisch eingestehen, dass wir einfach nur viel Glück hatten und manche Gefahren nicht ausreichend „auf dem Schirm“ hatten. Wir leisteten uns deshalb neben sicherheitswirksamen local rules auch den Einsatz eines professionellen Sicherheitsunternehmens zur Steuerung und Sicherung des Besucherverkehrs an der Startstelle und insbesondere an den Stränden unterhalb der Startstellen. Man kann das im Nachhinein als vollen Erfolg werten. Es gab keinerlei Gefährdungssituationen und die notwendigen Unterbrechungszeiten des Wettbewerbs waren marginal bis zu kaum feststellbar. Nach dieser Erfahrung sollte dieser Wettbewerb nie mehr ohne diese Absicherung stattfinden.

Durch den Wegfall des Banketts und Ersatz der bisherigen Briefings im Rügenhof mit allen Piloten war es auch kein Problem, die Corona bedingten Hygieneregeln einzuhalten. Dass die Klasse F3F in dieser Beziehung bessere Voraussetzungen hat als andere Klassen, spielte uns natürlich in die Hände. Zusätzlich hatte das Land Mecklenburg-Vorpommern wenige Tage vor dem Wettbewerb die Quarantänepflicht für Teilnehmer an offiziellen professionellen Sportveranstaltungen aufgehoben, wovon einige Teilnehmer profitierten. Es war ein „Fahren auf Sicht“, was uns letztlich den Wettbewerb ermöglichte. Man kann das als Grundprinzip für das kommende Wettbewerbsjahr erkennen und allen potentiellen Veranstaltern Mut machen, unseren Sport auch unter erschwerten Bedingungen zu ermöglichen.

Nicht zuletzt müssen natürlich noch die sportlichen Leistungen der Teilnehmer gewürdigt werden. Immer mehr Piloten machen mit Höchstleistungen auf sich aufmerksam und auch der Nachwuchsbereich macht Hoffnung für die Klasse.

Die Sieger:
Deutscher Meister 2020        Andreas Herrig (MFSC TU Dresden)
Vizemeister                                 Soren Krogh (Dänemark)
Dritter                                            Erik Schufmann (MFSC TU Dresden)

Deutscher Juniorenmeister     Mikkel Krogh Petersen (Dänemark)

Text und Fotos: Franz Demmler
Wettbewerbs- und Organisationsleiter